Luzerner Jung-CVP-Präsident: «Es denken nicht alle so, wie Christian Ineichen»

Interview in der Luzerner Zeitung zu meinem Tweet über die Aussagen von CVP Kanton Luzern Präsident Christian Ineichen im CVP Aktuell.

https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/luzerner-jung-cvp-praesident-elias-meier-es-denken-nicht-alle-so-wie-christian-ineichen-ld.1117870

CVP-Präsident Christian Ineichen soll sich nach seinem Angriff auf SP, Grüne und GLP entschuldigen. Das verlangt JCVP-Präsident Elias Meier aus Oberkirch auf Twitter. Ineichen wirft der SP «Verschlagenheit» vor, und Grüne sowie GLP hätten ihre Wahlsiege «ohne Leistungsausweis» geholt (wir berichteten). Der 28-jährige Meier ist Teamleiter Informatik bei der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees und präsidiert die Jungpartei seit 2017. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.

Was stört Sie an den Aussagen von Christian Ineichen?

Elias Meier: Statt andere schlecht zu machen, sollten wir uns auf uns selber fokussieren. Und mich stört die Tonalität. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Wähler von uns einen anständigen und respektvollen Umgang erwarten, auch mit den politischen Gegnern. Viele in der SP sehen sich nicht als Sozialisten, wie die Sozialdemokraten von Christian Ineichen wiederholt bezeichnet werden.

Sie kritisieren neben dem Stil auch den Inhalt.

Ja. Den Grünen und Grünliberalen jeglichen Leistungsausweis abzusprechen, ist falsch.

Wie lautet denn Ihre Analyse der Kantonsratswahlen?

Der Verlust von vier Parlamentssitzen ist ärgerlich, auch wenn es teils Restmandate waren, die leicht verloren gehen. Insofern ist unsere Bilanz besser, als sie aussieht. Erfreulich war zudem das sehr gute Abschneiden der JCVP.

Fakt ist, dass die CVP vor allem in der Stadt und Agglomeration verloren hat.

Das ist leider so. Wir haben es verpasst, besser auf unsere eigenen Themen aufmerksam zu machen. Umweltpolitik etwa hat bei uns schon lange grosses Gewicht, auch mit sozialen Fragen beschäftigen wir uns intensiv. Da müssen wir uns stärker positionieren. Und wir haben es im Gegensatz zu den linken Parteien nicht ganz so gut geschafft, zu mobilisieren.

Fordern Sie neben einer Entschuldigung auch den Rücktritt von Christian Ineichen?

Nein. Ich stelle seine Präsidentschaft nicht in Frage. Er macht vieles gut. Aber wenn man etwas Unanständiges macht, sollte man sich auch entschuldigen.

Die CVP hat für den zweiten Wahlgang der Regierungsratswahlen Stimmfreigabe beschlossen, die JCVP steht für die Konkordanz und hat eine eigene Liste mit Korintha Bärtsch und Paul Winiker eingereicht. Ist die Stimmfreigabe für Sie nachvollziehbar?

Auf jeden Fall. Wir haben unsere Ziele mit der Wahl von Guido Graf und Reto Wyss im ersten Wahlgang erreicht und haben keine Verantwortung mehr wahrzunehmen. Auch die eigene Liste der JCVP ist legitim. Sie hat in einer derart grossen Partei, wo ganz viele Meinungen vorhanden sind, problemlos Platz.

Angenommen, einer der beiden CVP-Regierungsräte tritt während der Legislatur zurück: Hat die CVP mit einem Wähleranteil von 27,5 Prozent noch Anspruch auf zwei Sitze?

Ich finde schon. Der Abstand zu SVP und FDP ist ja sogar grösser geworden. Ich glaube auch, dass wir den zweiten Sitz bei einem Angriff der Linken verteidigen können.

Sollte die CVP in einem solchen Fall mit einer Frau antreten?

Das wäre angebracht. Aber das hängt natürlich von ganz vielen Faktoren ab. Und es braucht vor allem eine Kandidatin, die dieses Amt auch anstrebt.

Im Herbst wird die CVP bei den Ständeratswahlen auf die Hilfe der Linken angewiesen sein. Schaden da Angriffe wie jener von Christian Ineichen der CVP-Ständeratskandidatin Andrea Gmür?

Ich traue den linken Parteien zu, dass sie differenzieren können. Genau darum habe ich ja getwittert: Es denken nicht alle in der CVP so, wie unser Präsident.

Der neue JCVP-Präsident stellt sich vor

Auszug aus dem JCVP Magazin Jmpuls:
An der GV vom 10. November wurde Elias Meier als Nachfolger von Tobias Käch gewählt. An dieser Stelle stellt er sich vor und präsentiert als neuer JCVP-Präsident seine politischen Ziele!

Über mich – Mein Name ist Elias Meier, ich wurde am 14. Oktober 1990 in Luzern geboren und wohne in Oberkirch zusammen mit meiner Frau Selina, unseren beiden Söhnen Janoah (5) und Nemiah (1). Ich arbeite bei der Schifffahrtsgesellschaft des Vierwaldstättersees (SGV) AG als Teamleiter IT und studiere nebenbei Wirtschaftsinformatik am IBAW in Luzern.
Schon seit einiger Zeit bin ich politisch aktiv, und betätige mich dabei in folgenden Gremien:

  • Vorstand der JCVP Kanton Luzern
  • Vorstand der JCVP Wahlkreis Sursee
  • Delegierter der JCVP Schweiz
  • Vorstand der CVP Oberkirch
  • Vorstand der CVP Wahlkreis Sursee
  • Mitglied der Planungs- und Baukommission (PBK) Oberkirch
  • Leiter der Begleitgruppe Asyl in Oberkirch
  • Mitglied der Arbeitsgruppe Familienpolitik der CVP Schweiz

Mein neues Amt – Dank dem Engagement meines Vorgängers Tobias Käch, sowie dem Vorstand befindet sich die JCVP Kanton Luzern auf sehr gutem Kurs. Die Wahlen 2015 brachten zusätzlichen Aufwind und sorgten für die Neugründung der JCVP Wahlkreis Sursee und der JCVP Stadt Luzern. Ich habe das Privileg eine sehr gesunde und aktive Kantonalpartei übernehmen zu dürfen. Ich werde mein Bestes dafür tun, weiterhin auf Erfolgskurs zu bleiben.

Meine Ziele – Strukturell ist es mein Ziel, auch in den Wahlkreisen Willisau und Luzern Land eigene Wahlkreissektionen aufzubauen sowie die Aktivität der bestehenden Wahlkreissektionen zu fördern. Dabei können wir auch von der breit abgestützten Basis unserer Mutterpartei CVP profitieren, welche in allen Wahlkreisen und Ortschaften im Kanton Luzern vertreten ist. Um den involvierten Jungen mehr bieten zu können und weitere politisch interessierte Junge zu erreichen, soll ausserdem das Angebot an gesellschaftlichen und politischen Anlässen stetig erweitert werden. Thematisch möchte ich mit der JCVP mehr Einflussnahme in unserer Mutterpartei CVP sowie der Luzerner Politik erwirken. Als JCVP Kanton Luzern sind wir das Sprachrohr einer jungen Generation von Christdemokraten innerhalb der CVP sowie im Kanton Luzern und möchten Themen, beispielsweise mit eigenen Initiativen oder Vorstössen, proaktiv bewirtschaften und in den entsprechenden Gremien einbringen. Nicht zuletzt möchte  ich mit der JCVP Kanton Luzern weitere Erfolge an kommenden Wahlen erzielen, sei es das Halten unseres Einwohnerratssitzes in Kriens oder das Erlangen weiterer Sitze in Kommissionen sowie Stadt- und
Einwohnerräten. Langfristig ist mein Ziel, dass die JCVP Einsitz nimmt in den Kantonsrat. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Einsitz von Jungparteien in solchen Gremien der beste Weg ist, um auch den Anliegen von uns Jungen politische Relevanz zu geben.