Votum zur Klimasession im Juni 2019, gehalten an der DV der CVP Kanton Luzern vom 28. Mai 2019

Die CVP sagt zum Arzt: «Die Klimajugend will, dass wir die Temperatur auf 37.5°C halten, aber die SVP sagt, dass auch 47.5°C ok sind.»
Darauf der Arzt: «Aber bei 47.5°C stirbt der Patient!»
Die CVP: «Deshalb setzen wir von der CVP uns für den Kompromiss 43°C ein.»
Der Arzt: «Aber auch bei 43°C stirbt der Patient!»

Die Schweiz hat die Klimaziele des Pariser Klimaabkommens ratifiziert. Maximal 2°C Erderwärmung verglichen mit den Temperaturen im Jahr 1990 bis 2050. Verschiedene Studien sagen, eigentlich ist bereits dies zu hoch: 1,5°C müsste das eigentliche Ziel sein. Dieses Ziel erreichen wir NUR durch eine Reduktion des CO2 Ausstosses bis 2030 (10 Jahre!) auf 45% und 2050 auf netto null! (KEINE CO2 Emissionen). Bei ALLEN anderen Szenarien verfehlen wir dieses Ziel mit irreversiblen Folgen. Irreversibel. Das heisst die Schäden können dann nicht mehr wieder gut gemacht werden und wir verlieren die totale Kontrolle über das Klima.

Die CVP ist zurecht Stolz darauf, dass wir Klimapolitik in unserer DNA haben. Zu recht erwähnen wir unsere Rolle beim Atomausttieg oder bei der Energiestrategie 2050. Oder in Luzern beim Energiegesetz oder beim Raumplanungsgesetz. Aber das reicht nicht! Es reicht nicht, sich auf den bisherigen Erfolgen und Taten auszuruhen.

Wir haben 2016 im Vergleich zu 1990 (also in 26 Jahren) nur 10% unserer CO2 Emissionen eingespart. Bis 2030 sollen es 45% sein. Bis 2050 sogar 100%. In der hälfte der Zeit haben wir gerade einmal 10% geschafft. Das reicht nicht. Jedes Jahr welches wir abwarten anstatt echte Klimapolitik zu machen, macht schärfere Massnahmen notwendig, um die Katastrophe zu verhindern. Und auf das Ausland zu verweisen geht schlicht weg nicht, wenn wir selber schon nicht die gesetzten Ziele erreichen.

Jetzt kann man schimpfen über die Jungen, welche für unseren Planeten und ihre Zukunft auf die Strasse gehen. Aber wer dies tut, der versteht nicht. Es geht NICHT um einen Klimahype. Für uns Junge ist die Frage des Klimawandels eine viel existenziellere als für ältere Generationen. Es geht um unsere Lebensgrundlage! Mit gutem Grund also ordnen sich alle anderen Themen nach dem Klima ein.

Morgen Abend legt die Kantonsratsfraktion der CVP ihre Strategie für die Klimasession im Juni fest. Ich als Junger – Ich als Vater von bald drei Kindern – Ich als Christdemokrat, der die Achtung der Schöpfung als einen meiner Grundwerte anschaue – Und nicht zuletzt auch ich als Präsident der JCVP Kanton Luzern und damit der Zukunft unserer Partei – erwarte, nein verlange von der CVP: Haltet das Ziel des Pariser Klimaabkommens von Netto-Null CO2 Emissionen bis 2050 ein. Beschliesst konkrete Massnahmen wie wir dieses Ziel erreichen. Geht keine Kompromisse ein, wenn es um unsere Erde, unsere Zunkunft geht.

Danke vielmals fürs Zuhören.